Mediation – Geregelt miteinander reden.

Das Leben ist nicht immer eitel Sonnenschein. Streitereien gehören einfach dazu und sind mitunter auch nötig. Die meisten lösen sich zum Glück in einem klärenden Gespräch.
Manchmal aber mündet das Miteinandersprechen in immer neuen Streit – oder bleibt ganz aus. Dann kann sich selbst eine harmlose Meinungsverschiedenheit zu einem ernsten Konflikt verhärten.

Die Mediation hilft Ihnen, diesen Knoten wieder zu lösen. In einem strukturierten Verfahren beleuchten wir die Ursachen Ihres Konfliktes. Auch werden Ihnen die eingefahrenen Rollen und wiederkehrenden Muster innerhalb Ihrer Beziehung bewusst.

Die Meditation besteht nicht nur in der Lösung des aktuellen Konfliktes, sondern ist auch eine Schule zur Verbesserung des weiteren Umgangs miteinander.

Mediation – Selbst zur Lösung.

Meine Aufgabe als Mediator ist es, die Parteien dazu zu bringen, an der Lösung zu arbeiten und die Regeln der Verhandlung einzuhalten. Die eigentliche Lösung aber finden und entwickeln beide Parteien selbst. Dadurch sind Sie quasi gezwungen, auch die Sichtweise der anderen Partei einzunehmen. Sie verstehen, was die Gegenseite will. Das ist fundamental, wenn die Lösung beiden passen soll.
Und wie alles, was wir selber machen, sind Sie auch einer selbstentwickelten Lösung mehr verbunden als einer verordneten. Sie können beide gut damit leben – und das ist das Ziel der Mediation.

Als Mediator helfe ich Ihnen bei …

  • innerfamiliären Konflikten aufgrund von Scheidung, Trennung oder Erbschaftsfragen
  • Streitigkeiten unter Nachbarn
  • Konflikten in Hausgemeinschaften und Eigentümergemeinschaften
  • Auseinandersetzungen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber
  • innerschulischen Konflikten, z. B. zwischen Lehrern und Schülern

Ihre Vorteile einer Mediation gegenüber einem Gerichtsverfahren:

  • Günstiger: Die Kosten betragen oft nur ein Zehntel.
  • Schneller: Sie müssen nicht monatelang auf einen Termin warten.
  • Dauerhafter: Bei der Mediation geht es um Ausgleich, es gibt nicht Gewinner und Verlierer.

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Was ist eine Mediation?

Mediation ist alles andere als ein belehrendes Gespräch mit Bewertung und Ermahnung. Die Mediation ist auch keine Psychotherapie und auch keine von außen gesteuerte Streitschlichtung.

Mediation setzt auf die Freiwilligkeit und auf die Selbstverantwortung der Konfliktparteien. Die durch ein klar strukturiertes Verfahren ihren Konflikt selbständig und vor allem nachhaltig in den Grundlagen lösen. Sie können wieder miteinander reden.

Der Mediator ist in diesem strukturierten Verfahren kein allwissender Richter oder Lehrer, der dafür bezahlt wird, von außen eine Lösung bereitzustellen. Die Lösung wird den Beteiligten nicht aufdrückt.

Die Rolle des Mediators ist eher mit der eines Schiedsrichters zu vergleichen. Wie auch die Spieler kennt er die Regeln des Spiels. Sein Überblick über den Gesamtverlauf des Matches ist aber besser, weil er unparteilich ist und sich nicht in die heftigen Zweikämpfe der gegnerischen Spieler einmischt.

Seine Aufgabe besteht darin dafür zu sorgen, dass alle im Team die im Vorgespräch festgelegten Spielregeln einhalten. Um so ein faires Spiel im Team zu ermöglichen.

An dieser Stelle endet der Vergleich mit einem Schiedsrichter allerdings. Denn im Gegensatz zu einem Wettkampf kennt die Mediation nur Sieger und keine Verlierer.

Wie läuft eine Mediation ab?

Hier nun ein kurzer Überblick über den Ablauf einer Mediation:

Phase 1 der Mediation – Vorbereitung

Zunächst werden verbindliche Regeln und Abläufe transparent gemacht. Zwischen den Parteien wird ein gemeinsamer Mediationsvertrag geschlossen.

Phase 2 der Mediation – Konfliktanalyse

Hier steht die sorgfältige Analyse der Bedingungen und Ursachen für den vorliegenden Konflikt im Mittelpunkt.

Phase 3 der Mediation – Produktive Beilegung der Konflikte

Die eigentlichen Interessen hinter den vordergründigen Positionen arbeiten die Medianten gemeinsam mit dem Mediator heraus.

Phase 4 der Mediation – Die Mediationsvereinbarung

Unterschiedliche Optionen werden auf ihre Anwendbarkeit begutachtet, bewertet und die optimale Lösung in Form einer Mediationsvereinbarung festgehalten. Häufig legen die Medianten eine solcherart geschlossene Vereinbarung zur Sicherheit auch einem Rechtsbeistand vor.

Phase 5 der Mediation – Nachverhandlung, Evaluation

Der Mediator begleitet auch nach dem eigentlichen Verfahren die Lösungsumsetzungen. Sollten Konfliktherde nicht erkannt worden sein, kann rasch reagiert und nachgearbeitet werden.

In jedem Fall hat sich in dieser Phase die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien soweit verbessert, so dass lösungsorientiert nachverhandelt werden kann.

Was bringt eine Mediation?

Die Aufgabe des Mediators besteht darin, die Parteien dazu zu bringen, an der Lösung zu arbeiten und die Regeln der Verhandlung einzuhalten.

Die eigentliche Lösung aber entwickeln beide Parteien selbst. Hierfür werden sie dazu gebracht, nicht nur die eigene Sichtweise auf den Sachverhalt zu verteidigen, sondern auch die der anderen Partei einzunehmen. Sie verstehen so besser, was die Gegenseite will und worin ihr eigentliches Interesse besteht, zu der sie sich so vehement positionieren.

Position und Interesse

Die Unterscheidung zwischen Position und Interesse spielt in der Mediation dabei eine wichtig Rolle. Nehmen wir als Beispiel einen Konflikt unter Nachbarn. An der Oberfläche stehen sich zwei Positionen gegenüber: So verlangt der eine Nachbar vom anderen beispielsweise für weniger Unkraut in dessen Garten zu sorgen, da die Samen der unerwünschten Pflanzen in seinen Garten verweht werden.

Aus solchen Banalität erwächst ein jahrelang andauernder Streit, der die Nachbarn schon bei kleinsten Anlässen die aufeinander losgehen lässt. Schließlich findet sich der erste Brief eines Anwaltes im Briefkasten. Schaut man allerdings unter diese Oberfläche, können die Interessen der beiden Parteien völlig anders geartet sein.

So ist zum Beispiel denkbar, dass sich die Beschwerde über das Unkraut aus einer Verletzung heraus erklären lässt. Da der neue Nachbar sich dem alteingesessenen beim Einzug nie wirklich vorgestellt hat. Die Beschwerde über das Unkraut war zunächst also nur der misslungene Versuch einer Kontaktaufnahme. Der beim neuen Nachbarn so grimmig und engstirnig wirkende Mann hatte letztendlich nur das Interesse mit seinen Nachbarn in Kontakt zu treten –  auch wenn sich der Weg dazu als der Falsche entpuppt hat.

Durch die Konzentration auf die tieferliegenden Interessen der Konfliktparteien kann die Mediation solche tiefersitzenden Konfliktursachen aufspüren. Die Beteiligten können so mit einander sprechen, um schließlich eine Lösung für das Problem zu entwickeln.

Und wie alles, was wir selber machen, sind wir einer selbstentwickelten Lösung mehr verbunden als einer verordneten. Beide Nachbarn können mit ihrer Lösung gut und nachhaltig zusammen leben.

Im guten Zusammenleben mit den Menschen, denen man nicht aus dem Weg gehen kann, besteht das Ziel einer Mediation.

Mediation vs. Rechtsstreit?

Von Gegnern der Mediation wird häufig vorgebracht, dass doch auch ein studierter Richter in einem ordentlichen Gerichtsverfahren zuverlässig Recht spricht. Der Einwand klingt zunächst plausibel, doch ist die Frage nicht ganz richtig gestellt.

Zunächst einmal sind Mediatoren Fachleute auf ihrem Gebiet. Die entweder psychologisch oder juristisch gut ausgebildet sind und sich auch auf dem jeweils anderen Sektor sicher bewegen können.

Weit wichtiger jedoch ist, dass die Mediation auf einem anderen Ansatz beruht, als die juristische Streitlösung. Vereinfacht gesagt, denkt das Recht in Positionen und formuliert aus diesen heraus konträre Ansprüche. Die Mediation denkt in den Kategorien zugrunde liegender Interessen des Menschen und sucht nach Gemeinsamkeiten und Überschneidungen. Starre Positionierungen weicht die Mediation auf und macht sie schließlich nichtig .

Die Scheidung als Beispiel

Ein Beispiel hierfür ist der unterschiedliche Umgang mit der Scheidung einer Ehe. Da das deutsche Rechtssystem eine gerichtliche Scheidung, auch im so genannten einvernehmlichen Fall vorsieht, sehen sich die meisten Paare gezwungen, eine anwaltliche Beratung in Anspruch zu nehmen.

In der Realität bedeutet dieses zumeist, dass die Rechtsvertreter versuchen die Interessen ihrer Mandanten so gut wie möglich zu vertreten, indem sie Ansprüche an die Gegenpartei formulieren um sie später argumentativ vorbringen zu können. Ein häufiges Beispiel sind Besitzaufteilungen, Unterhaltsansprüche oder Besuchsrechte, insofern das Paar gemeinsame Kinder hat.

Da diese Positionen unabhängig von der anderen Partei formuliert werden, kollidieren diese Ansprüche rasch miteinander und der Konflikt verschärft sich. Plötzlich steht die Verteidigung und Durchsetzung der eigenen Position im Vordergrund. Was durch die anwaltlichen Vertreter zumeist unwillentlich noch gefördert wird.

Auf diese Weise wird das gesamte Scheidungsverfahren nicht nur verkompliziert, sondern die bis zu diesem Zeitpunkt durchaus noch bestehenden Gemeinsamkeiten des trennungsbereiten Paares werden verwischt. Die Eheleute begegnen sich mit einem Mal als unversöhnliche Gegner.

Selbst wenn ein solches Verfahren zu einem gerechten Abschluss kommt, ist die Atmosphäre zwischen den Konfliktparteien nachhaltig vergiftet. Es kann unter Umständen lange dauern, bis man sich wieder zivilisiert und konstruktiv, z.B. im Sinne der gemeinsamen Kinder begegnet.

Eine Mediation versucht hingegen das Paar dazu zu bringen, ihre gemeinsamen Interessen zu formulieren um hierfür eine Lösung zu erarbeiten.

Mediation als Alternative

Ein Mediationsverfahren kann demnach eine Alternative, aber auch eine Ergänzung zu einem (laufenden) Rechtsstreit sein. Während einer Mediation kann eine bestehende Rechtsberatung selbstverständlich fortgeführt oder begonnen werden. Oftmals empfehlen Rechtsberater*innen ihren Klienten sogar ein Mediationsverfahren, oder bieten es bei entsprechender Ausbildung sogar selber an. Unter der Bezeichnung Cooperative Praxis existiert sogar ein mediationsähnliches Verfahren, welches ausdrücklich zwei Anwälte als Mediatoren vorsieht.

Zu guter Letzt müssen wir über Geld gesprechen. Durch die schon seit langem bestehende Überlastung der Gerichte wird es nicht nur immer schwieriger zeitnahe Termine zu bekommen, die Kosten hierfür steigen auch beständig an. Eine Mediation kann häufig deutlich rascher und dadurch auch kostengünstiger zum Ziel führen.

Einsatzbereiche der Mediation

Eine Mediation kann bei vielen unterschiedlich Arten von Konflikten anstelle eines Rechtsstreites zur Anwendung kommen. Ursprünglich fand das Verfahren beinahe ausschließlich bei einvernehmlichen Trennungen und Scheidungen Anwemdung. Doch seine Anwendungsreichweite nimmt seit nunmehr knapp 30 Jahren kontinuierlich zu.

Zum momentanen Zeitpunkt wird die Mediation noch immer hauptsächlich im Fall von Konflikten in einem sozialen Nahbereich angefragt. Das Verfahren findet aber seit einigen Jahren bereits eine so große gesellschaftliche Akzeptanz, dass z.B. Familiengerichte immer häufiger Mediationen empfehlen. Teilweise wird sogar eine vorgestellte Mediation als Bedingung für die Eröffnung eines Verfahrens selbst angeordnet. Und das nicht nur aus Gründen der Überlastung der Gerichte selbst.

Heute teilt man die Mediation zumeist grob in die Bereiche der Paarmediation, der Trennungsmediation, der Familienmediation. Der Nachbarschaftsmediation, der Wirtschaftsmediation auch innerbetriebliche Mediation genannt, der öffentlichen Mediation, die sich mit Gruppenkonflikten beschäftigt und der Interkulturellen Mediation ein.

Wirtschaftsmediation

Die Wirtschaftsmediation beschäftigt sich mit dem komplexen Feld von innerbetrieblichen Konflikten. Beispielsweise zwischen Mitarbeitern und mittlerem Management, innerhalb eines Teams, aber auch zwischen Führungskräften. Andererseits kann eine Mediation auch dann hilfreich sein, wenn es zwischen Unternehmen zu Konflikten kommt. Dann geht es darum, die geschäftlichen Beziehungen zwischen den Konfliktparteien nicht nachhaltig zu belasten oder zu gefährden.

Öffentliche Mediation

Die öffentliche Mediation hingegen agiert auf dem öffentlichen Feld der Politik. Sie wird also eher zu Konflikten hinzugezogen, bei denen beispielsweise Bürgerinitiativen, Kommunale Verwaltungen und Industrien oder öffentliche Unternehmungen beteiligt sind.  Zum Bereich der öffentlichen Mediation würde man auch die Schulmediation zählen. Sie beschäftigt sich mit Konflikten zwischen Kollegen oder zwischen der Schulleitung und Kollegen.

Interkulturelle Mediation

Die Interkulturelle Mediation übernimmt eine Art Dolmetscherfunktion. Sie vermittelt zwischen Konfliktparteien, die zudem durch kulturelle Unterschiede geprägt sind. Diese kann im Rahmen einer Wirtschaftsmediation oder einer öffentlichen Mediation notwendig werden, aber auch innerhalb der Paarmediation bikultureller Paare.

Mediation für Familien und Paare

Das Mediationsverfahren hat sich in allen Konflikten bewährt, in welchen menschliche Interessen und Positionen im sozialen Nahbereich miteinander kollidieren. Am häufigsten kommt sie in familiären Konflikten wie dem Erbschaftsstreit, der Trennung eines Paares oder der Umstrukturierung einer Familie durch Scheidung vor, aber auch Konflikte in der Nachbarschaft können im weitesten Sinne zu dieser Gruppe gezählt werden, da die Konfliktparteien hier gleichermaßen emotional wie räumlich eng beieinander leben oder leben müssen.

Paarmediation

Eine Paarmediation ähnelt einem Coaching: Im Mittelpunkt des Konfliktes stehen meist konkrete Probleme, die sich durch Positionierungen jedoch so verhärtete haben, dass keine Einigung mehr möglich scheint. Häufig geht es um Fragen nach dem Wechsel des Wohnortes, des Berufes, einer anstehenden Elternschaft oder um Konflikte der Herkunftsfamilie, welche das Paar zwar nur mittelbar betreffen, sich dieses aber zu eindeutigen und im Zweifelsfall konträren Positionierungen gezwungen sieht.

Bei solchen oder ähnlichen Konflikten kann der Blick eines neutralen Blickes als Mediator und Supervisor sehr nützlich sein, auch um dem Paar Techniken an die Hand zu geben, zukünftigen Konflikten vorzubeugen oder produktiver mit ihnen umzugehen lernen. Im Falle einer Paarmediation ist der Übergang hin zu einer Paartherapie fließend. Ein zertifizierter Paartherapeut kann in solchen Fällen hinzugezogen oder konsultiert werden.

Familienmediation

Familienmediation behandelt zumeist größere Familienstrukturen und sehr häufig Konflikte, an denen aktiv oder passiv Kinder beteiligt sind. Auch hier ist der Übergang zu einem Coaching oder einer Supervision fließend. Das größte Konfliktpotential zeigt hier die Pubertät als Phase der Reifung und der Abnabelung von den Eltern, die häufig auf ihren gewohnten Erziehungspositionen verharren.

Scheidungsmediation – Trennungsmediation

Die produktive Begleitung von Menschen im Scheidungsfall bzw. Trennungsfall gehören seit langem zum Repertoire der Mediation. Hier bilden häufig finanzielle, wirtschaftliche oder erzieherische Aspekte in den Positionierungen des Paares das größte Konfliktpotential. Im Falle von Kindern stehen insbesondere die Bearbeitung deren Interessen im Mittelpunkt der gemeinschaftlichen Anstrengungen. Je nach Alter und Reifegrad und natürlich dem Wunsch der Erziehungsberechtigten können die betroffenen Kinder auch zu der Mediation hinzugezogen werden.

Erbschaftsmediation

Erbschaftsmediationen werden zumeist dann angefragt, wenn Testamente nicht eideutig formuliert sind, oder die Erben im Hinblick auf die gemeinschaftliche Nutzung des Nachlasses miteinander in Konflikt geraten. Erbschaftskonflikte sollten allein schon deswegen nach Möglichkeit nicht vor Gericht ausgefochten werden, weil hier unter der häufig so nüchtern und sachlich vorgetragenen Oberfläche eine Vielzahl an unverarbeiteten Gefühlen, wie Trauer, geschwisterliche Rivalität, Neid oder Eifersucht lauern, die ein juristisches Verfahren weder berücksichtigen oder bearbeiten kann.

Eine Erbschaftsmediation erweist sich häufig als die bessere Form der Konfliktbearbeitung, weil einem psychologisch geschultem Mediator Techniken und Werkzeuge zur Verfügung stehen um die aufkommende Emotionalität bis zu einem gewissen Grad bearbeiten zu können, ohne dass sein Angebot zu starke therapeutische Züge bekommt.

Mediation für Eigentümergemeinschaften

Wenn wir auch mit unseren Nachbarn zumeist nicht verwandt sind, so leben wir doch sehr eng mit Ihnen zusammen: Sie sind Zeugen unseres Lebens, hören unsere Gespräche auf der sommerlichen Terrasse mit und mischen sich mehr oder weniger häufig in die Erziehung unserer Kinder ein. Konflikte unter Nachbarn kommen auf, wenn es um die Nutzung von Parkflächen und Vorgärten geht, unterschiedliche Lautstärkevorstellungen kollidieren und aus vielen weiteren zunächst harmlos erscheinenden alltäglichen Gründen.

Die Tücke hierbei liegt jedoch in der räumlichen Nähe. Wir leben mit unseren Nachbarn Wand an Wand und selbst wenn ein Konflikt an der Oberfläche bereinigt scheint oder sogar rechtlich geklärt werden musste, lauert an der nächsten Ecke bereits der nächste Streitpunkt. Das Hauptaugenmerk bei der Nachbarschaftsmediation liegt demnach auf der Nachhaltigkeit im Zusammenleben.

Eine besondere Form der Nachbarschaftsmediation mit Elementen der Wirtschaftsmediation sind Mediationen in Eigentümergemeinschaften, hier sind Konflikte beinahe an der Tagesordnung: Sondereigentum und Gemeinschaftseigentum an der gemeinsamen Immobilie sind eng verzahnt.

Sondernutzungsrecht trifft auf Eigentumsrecht, die Interessen von Eigennutzern treffen auf die Interessen von Kapitalanlegern und häufig sind auch noch die vorliegenden Teilungserklärungen unklar formuliert oder berücksichtigen bauliche Veränderungen nur unzureichend.

Wenn in diese unklare Suppe auch noch Nachbarschaftskonflikte einfließen entsteht ein scharfer Eintopf, von dem vor allem die häufig mit Verwaltung und Konfliktlösung beauftragten Immobilienverwalter nicht kosten wollen.

Eine kostengünstigere Alternative

Als besonders belastend für die Eigentümergemeinschaften erweisen sich dann rechtliche Lösungsversuche, wenn beispielsweise einzelne Eigentümer die Gemeinschaft zur Durchsetzung ihrer Positionen verklagen oder anwaltliche Hilfe hinzuziehen. Konflikte dieser Art, selbst wenn sie auf diese Weise gelöst werden können, brechen bei nächster Gelegenheit wieder auf und fördern Investitionstaus und damit letzten Endes eine Wertverminderung der Immobilie.

Aus diesem Grund sind Mediationen in Eigentümergemeinschaften im Konfliktfall häufig die bessere, flexiblere und auch kostengünstigere Alternative. Zwar werden die anfallenden Kosten für die Mediation von Teilen häufig als überflüssige Ausgabe der Gemeinschaft kritisiert, doch erweist sich das Verfahren zumeist als langfristige und nachhaltige Investition.

Mediation im Berufsleben

Eine Zwischenstellung zwischen einer Öffentlichen und einer Wirtschaftsmediation nehmen Mediation im beruflichen Kontext ein, bei denen die Auslöser von Konflikten häufig der Umgang mit Mobbing oder schwierigen Mitarbeitern, die Ausgestaltung von Arbeitsverträgen oder personellen Problemen bei tiefgreifenden Veränderungen der Firmenstruktur sind. In diesem Zusammenhang jedoch nur an Privatunternehmen zu denken, wäre allerdings verfehlt, denn Konflikte am Arbeitsplatz entstehen auch in Universitäten, öffentlichen Einrichtungen oder Schulen.

Mediation für Schulen und Universitäten

Insbesondere Schulen und öffentlichen Einrichtungen als Arbeitsorte stellen Vorgesetzte, Rechtswege und Streitschlichtungen durch die besonderen Arbeitsbedingungen und Arbeitsverhältnisse der Mitarbeiter vor große und langwierige Herausforderungen.

Vor allem Schulen scheinen in dieser Hinsicht sehr häufig konfliktbelastet zu sein, da es hier weniger klare Hierarchien zwischen den Mitarbeitern gibt, der Arbeitgeber unsichtbar bleibt und sich Lehrer in ihrem Alltag häufig allein gelassen fühlen.

Eine solche unklare Gemengelage aus Zuständigkeiten und Verantwortungen fördert offene und versteckte Konflikte unter den Kollegen, ebenso wie auch Konflikte zwischen Lehrern und Schülern, Konflikte zwischen Lehrern und Eltern sowie Konflikte zwischen der Schulleitung und dem Kollegium.

Die Mediation an Schulen erfordert Fingerspitzengefühl, aber auch Kenntnis der offenen wie der verdeckten Strukturen und Hierarchien an Schulen, ebenso wie der Kommunikationswege und Zuständigkeiten, welche ein Konfliktpotential bilden können. Eine mediatorische Zusatzausbildung für Schulleitungen und Lehrer ist ratsam, ebenso empfehlenswert sind regelmäßige Supervisionen um sich mediatorischer Techniken und Konzepte bedienen können.

Wie nehme ich Kontakt auf?

Der erste und meist schwierigste Schritt bei einer Mediation liegt in der ersten Kontaktaufnahme. Das oberste Prinzip jeder Mediation liegt in der Bereitschaft der Beteiligten am Verfahren teilzunehmen.Dazu kommt die Bereitwilligkeit ihren Konflikt konstruktiv anzugehen. Zu diesem Prinzip der Freiwilligkeit gehört auch, dass alle Beteiligten zu Beginn des Verfahrens möglichst auf demselben Informationsstand stehen.

Sollten Sie sich also zu einer Mediation entscheiden, lassen Sie ihrem Konfliktgegner meine Broschüre zukommen und bitten Sie ihn um eine Kontaktaufnahme mit meiner Praxis.

Ein anschließendes telefonisches Vorgespräch dient ausschließlich der Terminvereinbarung. Hier werden noch keine Informationen zu den beteiligten Personen oder zum Konflikt eingeholt.

Was kostet eine Mediation?

Die Gesamtkosten einer Mediation liegen deutlich unter der eines durchschnittlichen Rechtsstreites.

Sie können jedoch im Vorhinein nicht eindeutig festgelegt werden, da die Gesamtdauer des Verfahrens wesentlich von der konstruktiven Mitarbeit der Medianten abhängig ist.

Nach einem unverbindlichen telefonischen Vorgespräch liegt das Honorar in meiner Praxis für eine einstündige Sitzung z.Zt. bei 120,- Euro. Geht man davon aus, dass bei Mediationen im sozialen Nahbereich die Anzahl von 8 bis zehn Stunden nur in seltenen Fällen überschritten wird, bleiben die Kosten auch für einen komplexeren Konflikt deutlich unter denen eines Gerichtsverfahrens. Eine Mediation kann auf Wunsch aller oder eines*r Beteiligten jederzeit abgebrochen werden. Eine zusätzliche Beratung durch einen Rechtsbeistand ist von Anfang an möglich.

Fazit

Kommt eine Mediation zur Lösung ihres Konfliktes infrage? Im Zweifelsfall ja, lautet meine kurze und knappe Antwort. Sollten Sie dennoch Fragen haben, so nehmen Sie Kontakt mit mir auf. Nehmen Sie auch gerne die Gelegenheit zu einem kostenlosen (telefonischen) Vorgespräch war.